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Käfersex

“Er stelle sich vor, dass er sich von Zeit zu Zeit seine Unterhose mit sauberen Servietten ausgepolstert habe. Dann lüftete Eva in gebührendem Abstand ihren Rock und sorgte so für einen feuchten Höhepunkt bei ihm – und das war’s dann auch schon.“ Wenn es nach dem britischen Autor Martin Amis geht, dann beschreibt diese Szene die sinnbildlich praktizierte Wollust des Führers. In seinem Holocaust-Roman The Zone of Interestspekuliert der 65jährige Schriftsteller, der von der New York Times als “Der Meister der Widerwärtigkeit” tituliert wird, über Adolf Hitlers Sexualleben. Eine mit dieser These zwangsläufig einhergehende Frage müsste sich wohl damit auseinandersetzen, wie ein Mensch, der den Tod von Millionen Kindern, Frauen und Männern verantwortete, seinen Hormonhaushalt regulierte. Ich will jetzt nicht politisch unkorrekt anmuten, aber es scheint erwiesen, dass unter anderem ein erfülltes Sexualleben dazu beiträgt, dass sich Körper und Geist einem positiven Weltbild zuwenden. Beim “Irren aus Braunau”, der zuerst gerne Künstler in Wien geworden wäre, scheint sich die These zu bestätigen, dass die Unterdrückung von genetisch bedingten Bedürfnissen eine suboptimale Wirkung auf die psychische Gesamtkonstitution einer Persönlichkeit haben. Der ehemalige Auslands-Pressechef der NSDAP, Ernst Hanfstaengl, analysierte schon in seinem 1957 vorgelegten Buch “The Missing YearsHitlers Sexualität. “Ich war zum festen Glauben gekommen, dass er impotent sei, der unterdrückte, masturbierende Typ.“ Aha, unser ehemaliger Reichskanzler war “ein Wichser” der übelsten Sorte!

Bei der geistigen Vertiefung über die Sexualpraktiken der größten Unperson der Menschheitsgeschichte findet man reichlich Material im Internet. Wirkliche Quellen, die manch geäußerte Vermutung belegen könnten, gibt es nicht. Der bekannteste aller Quadratbärtchenträger scheint den Geschichten zur Folge eher verklemmt, aber prinzipiell nicht gänzlich der Fleischeslust abgeneigt gewesen zu sein. Vielleicht erweckte dieser Umstand auch die von seinem SS-Chef Heinrich Himmler begeistert aufgenommene Idee, 1940 ein Sexpuppenprojekt zu starten, wie die britische Sun berichtete. “Die aufblasbaren Damen (natürlich blond und blauäugig) sollten klein genug sein, um in die Rucksäcke der Kämpfer gepackt werden zu können. Aber: 1942 wurde die Entwicklung von Nazi-Sex-Puppen eingestellt. Die Soldaten weigerten sich aus Scham, ihr Gepäck mit derartigem peinlichem Spielzeug vollzustopfen.” Bislang hatte ich keine Kenntnis darüber, dass “die als Sexhilfen meist im Bereich der Selbstbefriedigung benutzten” lebensgroßen Nachbildungen eines Frauenkörpers derart historisch belastet sind. Eine Klärung der Frage, ob die Verwendung von Sexpuppen in den Bereich der Wiederbetätigung fallen und somit ins Verbotsgesetz gehören, scheint angebracht. Eine unter Vorsitz von Alice Schwarzer (wenn sie nicht gerade auf Steuerflucht ist) geführte Expertinnenkommission könnte sich dieses Sachverhaltes annehmen.

Dass der Führer seine Energie nicht zum Wohle der Menschheit richtig kanalisieren konnte, gilt als erwiesen. Eine Erklärung könnte sein, dass der von 1933 bis 1945 agierende Diktator des Deutschen Reiches ein Drogenjunkie gewesen ist, wie ein amerikanisches Geheimdienst-Dossier aufzeigt. Crystal Meth und 73 andere Drogen standen regelmäßig auf dem Speiseplan des Autors von “Mein Kampf”. Seine regelmäßigen Amphetamin-Räusche sollen dazu geführt haben, dass er ununterbrochen redete. Von einem dieser Monologe wusste der US-stämmige Regisseur und Produzent Alfred Zeisler zu berichten, nachdem die Schauspielerin Renate Müller auf einen intimen Besuch am Führerstand gewesen war. Bei einer anderen Gelegenheit verbrachte er einen Abend damit, Rene (Renate) Müller zu erzählen, dass er sich eingehend mit den Foltermethoden des Mittelalters beschäftigt habe und diese der Zeit anpassen werde, um sie in Deutschland wieder einzuführen. Nur so könne man seiner Überzeugung nach ein Volk regieren, nur so ließe sich Macht am optimalsten auskosten. Wenn man an Hitlers vernichtender Weltanschauung festmacht, was Drogen im Kopf anrichten, dann sollte die Aufarbeitung der Gräueltaten des 3. Reiches fixer Bestandteil sämtlicher Drogenpräventionsprogramme werden.

Dieser Blog ist ein klassischer Fall, wo die eigentlich geplante Hauptgeschichte zur Vorgeschichte wird. Auf Hitlers Sexualleben und seine Neigung zu bewusstseinserweiternden Substanzen bin ich gestoßen, als ich eine Geschichte über Edward Smith schreiben wollte, der eine besondere sexuelle Leidenschaft auslebt. Der US-Amerikaner ist mechanophil. Der 63jährige hat Sex mit Autos. Im britischen Sender „Barcroft TV” hat er dieser Tage seine Leidenschaft öffentlich gemacht. Mit mehr als 1000 Fahrzeugen hatte er seit Jugendtagen Sex. Seine erste große Liebe war ein weißer VW Käfer, heute ist es ein cremefarbenes Modell. Ein Auto, dessen Ursprünge auf staatliche Bestrebungen des nationalsozialistischen Deutschland “zur Schaffung eines für breite Bevölkerungsschichten erschwinglichen Volkswagens“ zurückgehen. Was wäre aus dem Mann wohl geworden, wenn es keinen VW Käfer gäbe? Aber das ist eine andere Geschichte…